Helmut Schliebe hält seit 60 Jahre der Feuerwehr die Treue

Rückersdorf, den 12.01.2011

Viele Einsätze bestimmten den Alltag in der Rückersdorfer Wehr

 

Auf ein ereignisreiches Jahr 2010 konnten die Kameradinnen und Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr in Rückersdorf am vergangenen Samstag Rückschau halten. Mit 48 Einsätzen, Alarmierungen und Absicherungen nicht gerade ein sehr ruhiges Jahr, wie aus dem Rechenschaftsbericht von Ortswehrführer Christian Passin zu vernehmen war.

 

Bereits am 03. Januar 2010 wurden die Kameradinnen und Kameraden zum ersten Einsatz gerufen. Und danach ging es Schlag auf Schlag weiter. Fast ausschließlich technische Hilfeleistungen, verursacht durch den strengen und lang anhaltenden Winter, waren bereits im Januar zu bewältigen.  Aber auch das Frühjahr und der Sommer ließen die Wehr nicht recht zur Ruhe kommen. Wie schon in den vergangenen Jahren waren wieder zahlreiche Wald- und Ödlandbrände, aber auch einige Wohnungsbrände zu bekämpfen. Ende September forderte dann das Hochwasser an der Schwarzen Elster seinen Tribut. Auch die Rückersdorfer mussten zu mehreren Einsätze ausrücken. 12-Stunden Schichten waren dabei keine Seltenheit. Insgesamt 1.547,18 Stunden ihrer Freizeit opferten die Kameradinnen und Kameraden bei den verschiedensten Einsätzen. „Deshalb danke ich noch einmal allen Einsatzkräften für die Einsatzbereitschaft und speziell auch den Arbeitgebern, Angehörigen und Familien für die Unterstützung.“, so Christian Passin in seinem Rechenschaftsbericht. Damit aber nicht genug. Um immer auf alle Einsatzsituationen gut vorbereitet zu sein und allen neuen Herausforderungen gewachsen zu sein nahmen sie an 27 Ausbildungen teil, was 1.326,75 Stunden ihrer Freizeit in Anspruch nahm. Dazu kommen noch Ausbildungen auf überörtlicher Ebene. Besucht wurden unter anderem Lehrgänge in der technischen Hilfeleistung, beim ABC-Einsatz oder als Motorsägenführer. Ebenfalls regelmäßig wurde die Maschinistenausbildung durchgeführt. Erste und wichtigste Ausbildung gleich zu Beginn des Jahres war die Einweisung in das neue Tanklöschfahrzeug TLF 20/40, welches Ende 2009 an die Wehr übergeben wurde. Dank der schnellen und intensiven Einweisungen konnte das Fahrzeug bereits zum 01. Februar 2010 offiziell in Dienst gestellt und in die Alarmierungspläne aufgenommen werden. Den Stand ihrer Ausbildung konnten alle im Juli beim Amtsausscheid in Schilda wieder unter Beweis stellen. Von den derzeit 73 Mitgliedern der Wehr leisten 20 Einsatzkräfte ihren Dienst als Atemschutzgeräteträger.

Natürlich konnte auch die Gemeinde wieder auf die Hilfe und Unterstützung durch die Feuerwehr bauen. So wurden Veranstaltungen wie das Osterfeuer, das Naturparkfest oder die Schuleinweihung der ABC-Schützen tatkräftig mit vorbereitet und abgesichert. Schon seit Jahren gilt dies auch für das jährliche Strand- und Schützenfest. Auf Wunsch der Schützengilde wurde, anlässlich ihres 20-jährigen Jubiläums, an allen drei Tagen der Ausschank und der Grillstand besetzt, sowie der Fackelumzug und der Schützenumzug abgesichert.

Die Jahreshauptversammlung war auch wieder der richtige Zeitpunkt Dank und Anerkennung zu sagen. So wurden wieder zahlreiche Kameradinnen und Kameraden befördert und für ihre langjährigen treuen Dienste ausgezeichnet. Eine besondere Ehrung gab für Kameraden Helmut Schliebe. Aus den Händen des stellvertretenden Amtsbrandmeisters Gerhard Schmidt konnte er die Ehrenurkunde des Amtes Elsterland für 60 Jahre Treue Dienste in der Freiwilligen Feuerwehr entgegen nehmen.

Während der eine bereits seit 60 Jahren der Wehr die Treue hält sind andere gerade mal erst ein oder zwei Jahre Mitglied, Mitglied in der Kinder- und Jugendfeuerwehr. Nicht ohne Stolz konnte Guido Krause, stellvertretend für den Jugendwart, Rechenschaft über die geleistete Arbeit ablegen. Mit fünf Neuzugängen im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der Mitglieder, im Alter von sechs bis zwölf Jahren, auf inzwischen 18 erhöht. Regelmäßig alle zwei Wochen wird die Ausbildung durchgeführt. Besonders tatkräftig unterstützt von den Kameraden Cornell Manig, Enrico Barth und Werner Hustan. Und dass die Ausbildung Früchte trägt, zeigte sich beim alljährlichen Amtsausscheid im Juli in Schilda. Gemeinsam mit den Kameraden der Jugendfeuerwehr Schönborn belegten die Jungen in der AK I den ersten Platz beim Löschangriff nass in einer Zeit von 46,25 Sekunden. Weitere Höhepunkte in der Jugendarbeit waren beispielweise auch das Berufsfeuerwehrwochenende oder der gemeinsame Besuch der Jugendfeuerwehren des Amtes bei der Flughafenfeuerwehr Leipzig.

Zu den Ehrengästen zählten auch wieder der ehrenamtliche Bürgermeister der Gemeinde Wilfried Büchner und  Amtsbrandmeister Horst Gängler. Sie zogen ein kurzes Resümee über  die geleistete Arbeit in der Gemeinde und im Amt und gaben einem kurzen Ausblick auf die Vorhaben im Jahr 2011. Beide dankten in ihren Grußworten allen Kameradinnen und Kameraden für die geleistete Arbeit im vergangenen Jahr.  „Besonderer Dank gilt dabei immer auch den Familien, Ehepartnern, Lebensgefährten und Firmenchefs für die Unterstützung dieser wichtigen freiwilligen und ehrenamtlichen Arbeit. Ohne sie wäre all dies nicht machbar.“, so Horst Gängler und Wilfried Büchner.

 

 

Text:    Frank Reimann

Foto:  Frank Reimann

 

 

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